Die PDS wählt Kohl

Wie sich die Politikdarsteller von Union und FDP nach der Wahl so langsam wieder einkriegten

Guido: Alles neu. So neu. Alles. Ich weiß noch gar nicht, ob ich glücklich bin. So ohne die Kanzlerlast.


Edmund: Deutschland ist in seinen Grundfesten erschüttert. Schon Pläne für die ersten hundert Tage, mein lieber Guido?


Guido: Ich nehm mein schönes Guidomobil und düse erst mal in den Süden. Oder Norden. Oder so. Nach dem Rechten sehen. Man wird ja überall gebraucht in dieser ernsten Lage.


Pieper: Ja, das kann ich euch sagen. Die Lage war noch nie so ernst.


Guido: Was machst du denn hier? Ich denke, du bist in Sachsen-Gotha?


Pieper: Anhalt. Da bin ich aber gerade gar nicht. Ich bin hier bei dir.


Guido: Ach was!


Edmund: Also nun müssen wir alle in die Hände spucken.


Guido: (nebenbei zu Edmund) Aber bitte nicht die Pieper. Jedenfalls nicht in meine Hände.


Edmund: Wir brauchen jetzt jeden. Ich habe den Kohl als Bundespräsidenten vorgeschlagen. Damit der auch was von der ganzen Chose hat. Und die PDS will den total mitwählen. Wegen der Akten und so.


Koch: Aber bitte nicht so lange. Ich will auch mal ran an die Buletten.


Pieper: Das heißt Paulaner. Oder Epuhletten oder so.


Koch: Ist mir doch egal. Hauptsache ran, Mädchen.


Jürgen W.: Jetzt ist die Zeit gekommen. Die Partei will ihr Recht. Und ich auch. Und wie ich das will. Zack, krack, wrack!
Edmund: Was sind Buletten?


Angela: Jetzt mal im Ernst, meine Herren. Jetzt wo eine so große Last auf unseren Schultern liegt, was machen wir mit unserem ehrwürdigen Kompetenzteam?


Koch: Mit was?


Angela: Na mit den guten Frauen und Männern allüberall auf des Edmunds Spitzen. Die wollten ja irgendwie regieren.


Guido: Tja, daraus wird nix. Nun werden ja echte Super-Granaten gebraucht in dieser schlimmen Lage. So totale Cracks.


Jürgen W.: Ja, bitte?


Edmund: Ich brauch erst mal Forstarbeiter nach diesem Sturm, nach diesem Wirbel, nach äh ...


Pieper: Ich geh mal mit Angela aufs Klo. Da regeln wir das dann ohne euch.


Angela: Ich geh mit Dir und Du mit mir, und alle andern bleiben hier (beide ab).


Jürgen W.: Der Beckstein soll das regeln. Abschieben. Alle abschieben. Schlage Ibiza vor. Oder Guantanamo.


Pieper: (aus der Kulisse) Ist das in Sachsen-Anhalt? Wenn ja, will ich da aber ein Wörtchen mitreden, mein Lieber!

Angela: (zurück vom Klo) So Jungs, die Sache ist geregelt. Das Kabinett steht. Und wir irgendwie mittendrin.


Pieper: Doch, doch. Mittendrin. Nicht wahr, Angie?


Guido: Du? Wo drin?


Angela: Nun streitet euch nicht. Alle kriegen was ab. Wo auch immer. Garantiert.


Pieper: Ich will den Stiegler. Der ist doch ein echt toller Hecht.


Guido: (fällt um)


Merz: Tach allerseits! Schon ausgepennt nach all dem Trubel?


Edmund: Die Pieper will irgendeinen Stiegler. Den kenne ich wahrscheinlich. Wohl Bayer.


Merz: Das ist der schlimmste Mallebrin seit Dentinox.


Edmund: Aha! Der übelste Bayer seit Leverkusen.


Pieper: (weint leise) Ich will ihn aber... doch...


Guido: (wacht auf) Haben wir gewonnen?


Merz: Kommt drauf an.


Jürgen W.: Klar! Gewonnen! Krachbumm! Und jetzt Licht aus, Messer raus, Blut rührn!


Angela: Apropos rühren. Bei manufactum gibt es so klasse Nudelmaschinen.


Pieper: Ich kauf bei Pro Idee. Gestern gerade. Einen Haarschneider für gegen Haare in der Nase.


Merz: Für oder gegen?


Guido: (fällt um)


Angela: Mit Haaren in der Nase würde ich gar nicht erst ans Nudelmachen
gehen.


Guido: Und unter den Achseln, das ist auch doch echt ekelig.


Jürgen W.: Haare überhaupt. Total radikal schauderhaft.


Edmund: Bis aufm Hut. Da hab ich so einen Bart oder Busch. Vom Gams.


Jürgen W.: Und natürlich Schnauzer. Echte lange schwarze Haare bis über die Lippe. Find ich echt geil.


Pieper: Können wir jetzt mal über Politik reden? Zukunft und unser Verhältnis zur Regierung und so?


Guido
Angela
Edmund
Friedrich
Jürgen W. (fallen um)

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