Zwei, drei Berufe lernen! - Mit Walter Ulbricht in die Zukunft

(Dokumentation)

Der SED-Generalsekretär und Vorsitzende des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik 1968 über die flexiblen Erwerbsbiographien am Ende des 20. Jahrhunderts

Frage (eines FDJ-Funktionärs):

Genosse Ulbricht, was müssen wir als junge Sozialisten heute schon tun, um gut auf die großen Aufgaben, die das dritte Jahrzehnt unserer Republik uns stellt, vorbereitet zu sein?

Walter Ulbricht:

Normalerweise wird ein Mensch in den siebziger, achtziger Jahren nicht mit einem Beruf auskommen. Da die verschiedenen Wissenschaftszweige sehr eng miteinander verbunden sind, wird man schon sein Wissen so bereichern müssen, dass man zwei oder drei Berufe - wenigstens in den wesentlichen Zügen kennt. Das sind neue Erscheinungen, auf die ihr euch jetzt schon einrichten müsst.

Ihr werdet diese Aufgaben lösen, und dabei werdet ihr selber wachsen und euch selbst entwickeln. In zehn, zwanzig Jahren werdet ihr euch gar nicht wiedererkennen: Was ihr inzwischen alles selbst geschaffen habt! Und was für menschliche, charakterliche Eigenschaften ihr euch im Prozess dieser Entwicklung der sozialistischen Menschengemeinschaft angeeignet habt!

Wenn also die Jugend weiter so studiert, weiter so lernt, sich auch weiter so in Körperkultur und Sport betätigt, sportliche Leistungen vollbringt, ihren Körper gesund erhält, dann wird es gut vorwärts gehen. Denn das Jahr 2000, das gestaltet ihr. Dafür seid ihr verantwortlich. Eure jetzige Arbeit ist die Vorbereitung darauf.

Zitiert nach: Cay Wesnigk, "Kinder, Kader. Kommandeure", Atlas-Film 1992

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