Weil wir über Europa neu reden müssen



Politische Debatten und eine aufgeklärte, breit informierte Bürgerschaft bilden das Fundament einer jeden funktionierenden Demokratie. Europa lebt von der aktiven Mitgestaltung und Beteiligung seiner Bürgerinnen und Bürger. Gerade heute, in einer Zeit, in der viele Menschen durch die ökonomische Krise hart getroffen wurden und nach Orientierung suchen, ist es wichtig, Politik konstruktiv zu begleiten, kritisch zu hinterfragen und journalistisch aufzuarbeiten.

Denn Europa ist bedroht. Nicht nur durch den Vertrauensverlust vieler Menschen, sondern auch durch anti-europäische Parteien, die mit billigem Populismus Angst schüren, Menschen gegeneinander auszuspielen und aufzuhetzen versuchen und ihnen weismachen wollen, dass ohne die EU alles besser wäre. Welch ein Irrtum! Es ist absurd, angesichts der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu glauben, jetzt sei die große Stunde der Nationalstaaten gekommen.

Es ist unabdingbar, dass wir offen darüber diskutieren, wie unser künftiges Europa aussehen, welche Aufgaben es übernehmen, welche Rolle es in der Welt spielen und welche Erwartungen es erfüllen soll. Die Berliner Republik und ihre Autoren leisten mit Hintergrundartikeln zur Debatte über die Richtung der Politik in Europa einen wichtigen Beitrag. Daher freue ich mich ganz besonders, der Berliner Republik zu ihrem 15. Geburtstag zu gratulieren.

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