"Undogmatisch, politiknah und doch grundsätzlich"

Zum fünften Geburtstag unserer Zeitschrift erreichten uns zahlreiche Glückwünsche und Anregungen. Hier sind einige davon.

Wer in den letzten fünf Jahren die Berliner Republik in Händen hielt und las, der merkte: Hier soll man sich Zeit nehmen und zum Nachdenken angeregt werden. Man findet Beiträge von Autoren und Autorinnen, die sich in die Debatte einmischen wollen. Hier werden nicht nur Fragen für den Tag gestellt. Hier haben die Schreiber das Morgen im Kopf. Und das, weil es die Jungen sind, die ihre Berliner Republik denken wollen. Ein guter Grund die letzten fünf Jahre zu Ihrem Blatt zu greifen – ein guter Grund auch morgen die Berliner Republik zu lesen! Bleiben Sie sich treu!
Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung

Die Berliner Republik führt die Debatten von morgen – ohne das Heute aus den Augen zu verlieren. Auf der Suche nach neuen Ideen und unkonventionellen Gedanken ist man bei der Berliner Republik immer richtig. Die Herausgeber haben sich und ihren Lesern bisher immer den Blick über den Tellerrand zugemutet. Und so ist die Zeitschrift im besten Wortsinn „unideologisch“ – hier kommen nicht nur „geprüfte“ Sozialdemokraten zu Wort, sondern Menschen aller Couleur, die danach fragen, wie wir morgen leben werden. Das macht den speziellen Reiz des Blattes aus – und das sollte auch in den kommenden Jahren so bleiben. In diesem Sinne meinen Glückwunsch zum fünften Geburtstag der Berliner Republik.
Matthias Platzeck, Ministerpräsident des Landes Brandenburg

Was zum Kuckuck ist die Stadtmusikanten-Doktrin? Sie wissen es nicht? Lesen Sie Berliner Republik! Wie, kennen Sie nicht? Gibt es doch schon fünf Jahre! Stand sogar von mir mal ein Text drin! Tja, die fördern eben zukunftsgerichtete Debatten und innovative Köpfe! Brauchen Sie gar nicht so die Augen rollen! Bin ich, genauso wie die Berliner Republik. Also, nicht die richtige, die Zeitung eben. Wichtig ist: Die Berliner Republik ist die Zeitschrift der „Generation Reform“. Könnte der Nolte gesagt haben. Nein, nicht Ernst, Paul Nolte. Die Zeitschrift von Leuten und für Leute, die was machen und was werden wollen. Und sich deswegen vernetzt haben. Ist ja auch nicht verkehrt. Also, weiter so, Berliner Republik! Keine ruhige Hand, sondern eine allzeit spitze Feder ist gefragt – und noch mehr Mut zum Tiefgang.
Michael Sommer, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes

Es gibt wenige Orte in der Berliner Republik, wo so undogmatisch, politiknah und doch grundsätzlich über die Zukunft des Landes und der SPD debattiert wird: eine wichtige Zeitschrift nicht nur für Sozialdemokraten.
Dr. Warnfried Dettling, freier Publizist in Berlin

Zum Geburtstag ein offenes Wort. Manchmal hatte ich schon den Eindruck, für die Berliner Republik gibt es im Wesentlichen eine Ursache der vielen Probleme in unserem Land: die Generation der Achtundsechziger. Alles in allem werde auch ich dieser Generation zugerechnet und ich finde, dass uns diese gewisse Eindimensionalität der redaktionellen Linie Ihrer Zeitschrift nicht gerecht wurde. Aber andererseits: mir bedeuten die Verästelungen und Vorkästelungen der sozialdemokratischen Denkschulen, Flügel, Fraktionen und Gesprächskreise zwischen Tradition und Drittem Weg nicht sonderlich viel. Für mein Verständnis ist die Politik dazu da, den Menschen das Leben erträglicher zu machen. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Und egal, ob ich 40 oder 60 Jahre alt bin, mit linkem oder rechtem Flügel schlage, im Bund oder Land regiere. Deshalb bin ich froh, dass die Berliner Republik seit nun fünf Jahren ein Forum bildet, in dem darüber nachgedacht wird, wie unsere Gesellschaft künftig aussehen soll – nicht losgelöst vom irdischen Sein in allerhöchster theoretischer Region, sondern mit einer Erdung im Machbaren. Das gefällt mir, dazu gratuliere ich herzlich. Ich wünsche der Berliner Republik zunächst einmal fünf weitere, gute Jahre!
Heide Simonis, Ministerpräsidentin des Landes Schleswig-Holstein

Die Berliner Republik ist dezidiert zukunftsorientiert und wenig vergangenheitsbezogen. Vom Geist der Negation, der die „Generation Berlin“ den Achtundsechzigern so ähnlich machte, gegen die sie sich damit doch wehren wollte, ist glücklicherweise nur noch wenig zu spüren. Die Erkenntnis ist wohl gereift, dass wer besser ist, keine Frage der Kritik, ja womöglich noch nicht einmal eine des Alters, sondern eine der politischen Vorstellung ist. Bis der Vorhang aufgeht, vertiefen wir uns auch weiterhin gerne in die Lektüre.
Dieter Rulff, freier Journalist in Berlin

Die Berliner Republik ist seit 1999 eine wichtige Plattform für neue Ideen und unkonventionelle Denkansätze. Gerade in den heutigen Zeiten, in denen das „Kreative“ in der Politik oft abhanden gekommen scheint, stechen die Beiträge der Berliner Republik positiv hervor. Abseits von bestehenden Dogmen und dem weit hergebrachten „Schubladen-Denken“ hat es nicht zuletzt die Berliner Republik geschafft, mit ihren Beiträgen neuen Schwung und neue Denkansätze in die manchmal etwas „verkrusteten“ Think-Tanks der Regierungs- und Parteiapparate zu bringen. Wenn wir übermorgen erfolgreich sein wollen, müssen wir heute anfangen, über das Morgen zu reden. Deshalb ist es wichtig und richtig, dass es eine solche Zeitschrift in den heutigen Zeiten gibt. Der Dank gilt den Initiatoren und all jenen, die mit ihren Beiträgen in den vergangenen Jahren zur „Horizonterweiterung“ beigetragen haben. Macht weiter so!
Heiko Maas, Vorsitzender der SPD Saar

Eine Bonner Republik gab es ohne Zweifel – 50 Jahre lang, von Adenauer über Brandt und Schmidt bis Kohl. Gibt es heute also die Berliner Republik? Ist sie gleichermaßen lebenswert? Nun, zumindest ist sie lesenswert. Vor allem dann, wenn sie offen und unideologisch an die Probleme herangeht und nicht nur SPD-Positionen vertritt. In unserem Land muss mehr diskutiert werden – insofern wünsche ich der Berliner Republik weiterhin frohes Diskutieren. Meinen Glückwunsch zum fünften Geburtstag!
Dr. Jürgen Rüttgers, stellvertretender Vorsitzender der CDU sowie Landes- und Fraktionsvorsitzender seiner Partei in Nordrhein-Westfalen

Die Berliner Republik ist eine Bereicherung jenseits der Boulevardisierung, die leider für so manche Medien zum Maßstab der Dinge wurde. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten wünscht der Berliner Republik auch in Zukunft viel Erfolg.
Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten

Trau keinem über dreißig, hieß es früher. Wer jenseits der Mitte vierzig ist, so scheint mir heute, sieht die deutsche Malaise und mögliche Rezepturen mit anderen Augen als diejenigen diesseits der magischen Grenze. Die Älteren können, was etwa den Arbeitsmarkt oder die sozialen Sicherungssysteme angeht, nur hoffen, dass möglichst viel so bleibt, wie es ist. Die anderen müssen wollen, dass sich möglichst viel ändert. Dabei haben wir Jüngeren zwei Probleme. Wir werden immer weniger. Und wir haben es bisher oft beim Lamentieren belassen. Einer der wichtigsten publizistischen Orte, wo unsere Jahrgänge diese Fragen erörtern und mögliche Antworten besprechen, ist für mich die Berliner Republik. Die in der Berliner Republik aufwachsenden Generationen brauchen solche Diskussionsforen, sonst haben wir den Kampf gegen Demografie und Demoskopie schon verloren. „Happy Birthday“ aus London!
Dr. Dominik Geppert, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut London

Wer erfahren möchte, wie der Osten unseres Vaterlandes tickt, wird in der Berliner Republik stets fündig. Von welcher großen Zeitung, von welchem großen Magazin in Deutschland lässt sich dies so behaupten? So ist die Berliner Republik ein Vorreiter der Berliner Republik, die doch angetreten war, die Bonner Republik um die besonderen Interessen und Erfahrungen der Ostdeutschen zu bereichern. Im richtigen Leben ist das (noch) nicht vollständig gelungen – in der Berliner Republik schon. Dazu meine Gratulation. Weiter so!
Günter Baaske, Vorsitzender der Brandenburger SPD-Landtagsfraktion

Die Qualität und hochkarätige programmatische Ausgestaltung verdient Anerkennung und lässt vermehrt den Wunsch keimen, Sie nicht länger um Ihre Zeitschrift zu beneiden, sondern eines Tages ein würdiges Pendant der Opposition aus der Taufe zu heben. Eines Tages, wer weiß. Dass Sie sich in der Berliner Republik einer toleranten, weltoffenen Sichtweise verschrieben haben, in Freigeist-Manier Objektivität und Information statt simpler Meinungsmache in den Fokus stellen, belegt schon die Tatsache, dass Sie immer wieder auch Abgeordnete der CDU zu Wort kommen lassen!
Kristina Köhler, CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Wiesbaden

Von meinem Wohnsitz Warschau aus sieht man es ganz deutlich: Deutschland braucht eine Revolution. Julian Tuwim, der nach verbreiteter (auch nach Reich-Ranickis) Auffassung größte polnische Lyriker des verflossenen Jahrhunderts, wußte das schon 1917. Es würde zu weit führen, alle Ratschläge des Dichterkönigs hier wiederzugeben; allein seine Idee, „Deutschland, Deutschland über alles“ durch „Deutschland, Deutschland liberales“ zu ersetzen, zeigt bereits, pars pro toto, seinen unerschöpflichen Einfallsreichtum. Diesen Reichtum wünsche auch ich von meinem Wohnsitz Warschau aus der gesamten Berliner Republik und ihrem Hirn, der gleichnamigen Zeitschrift, von ganzem Herzen!
Dr. Gerhard Gnauck, Korrespondent der „Welt“ für Polen und die Ukraine

Mit ihrem Interesse an der langfristigen Ausrichtung von Politik für unsere Gesellschaft ist die Berliner Republik ein wohltuendes Element gegen den Bedeutungsverlust politischer Öffentlichkeit. Warum nur, muss man sich verwundert fragen, gibt es so wenig gleich gelagerte Beispiele? Im vergangenen Jahrhundert verfügte die Öffentlichkeit im Berlin der zwanziger Jahre noch über etliche dieser, auf intellektuelle Auseinandersetzung mit Politik gerichtete Titel. Pflegen Sie also dieses Bedürfnis.
Ralf Sjuts, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Betriebskrankenkasse

Sie haben etwas geschafft, was in der heutigen Medienlandschaft, die von Boulevardjournalismus auf immer niedrigerem Niveau immer stärker beherrscht wird, recht ungewöhnlich ist: ein Blatt zu etablieren, das nicht nur bierernste politische Theorie bietet und dennoch nicht ins Seichte abgleitet. Politische Inhalte lesbar zu machen, die nicht immer die eigenen sein müssen, sondern zur Auseinandersetzung einladen und dennoch nicht an irgendeinem Rand des politischen Spektrums, sondern eben in der – gegenüber Bonn sehr anders gewordenen – „Berliner Republik“ eine durchaus bedeutende Rolle spielen – und sei dies auch nur im Hintergrund – ist eine bemerkenswerte Leistung. Auch als Nicht-Sozialdemokrat wünsche ich weiter viel Erfolg und interessante Beiträge!
Dr. Trutz Graf Kerssenbrock, Rechtsanwalt in Kiel, Christdemokrat und Mitglied des Schleswig-Holsteinischen Landtags

In einer Mediengesellschaft, die immer weniger liest und die immer seltener über Texte verfügt, die viele kennen, ist eine Zeitschrift wie die Berliner Republik überlebenswichtig – sowohl für die Funktionselite des Landes wie auch für die Sozialdemokratie. Denn die Berliner Republik steht für die besten Traditionslinien der ältesten deutschen Partei wie auch für jene Herausforderungen, die auf dieses Land in Zeiten der Globalisierung zukommen. In schwierigen Tagen ist die Berliner Republik somit ein Platz der Ideen, der Hoffnungen, der Vergewisserung und der Solidarität. Weiter so!
Dr. Jochen Thies, arbeitet als Sonderkorrespondent und Mitglied der Chefredaktion beim DeutschlandRadio in Berlin

Die Jahre des Aufbruchs und der Konstituierung der Bonner Republik sind vorüber. Wir sind mit neuen Problemen befaßt, die ein zum Teil ungeahntes Ausmaß erreicht haben. Die Berliner Republik ist 1999 angetreten, um ein Forum für diesen Meinungsaustausch zu bieten. ... Und tatsächlich haben die Herausgeber ... nicht nur die Beiträge Andersdenkender, meine zum Beispiel, veröffentlicht. Sie setzen sich auch kritisch mit aktuellen Problemen auseinander, orientiert an den Problemen, die uns alle herausfordern. Und so wünsche ich der Berliner Republik auch in Zukunft alles Gute und den Mut, ihrer Linie treu zu bleiben. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Eckart von Klaeden, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

Blatt der Blätter, ungelogen

Ein Glückwunsch von Heinrich August Winkler

Unsre Berliner Republik
blickt auf fünf Jahre heut’ zurück.
Sie hat sich bestens etabliert,
wird immer häufiger zitiert,
hat Leser und auch Leserinnen,
wird neue noch hinzugewinnen,
darunter Kanzler und Minister,
Kanalarbeiter und Philister.

Man liest sie nicht nur in Berlin,
in Passau, Weimar und Eutin.
Nein, selbst in fernen Kontinenten
mehrt sich die Zahl der Abonnenten.
Von Sydney bis nach Reykjavik
gilt die Berliner Republik
als Blatt der Blätter, ungelogen.
Man ist ihr überall gewogen.

Es muss wohl an dem Geiste liegen,
der ihr gelegt in ihre Wiegen,
dass sie, obschon noch jung an Jahren,
so viel an Zuspruch hat erfahren.
Selbst von den eigenen Genossen
hat mancher sie ins Herz geschlossen.
Und wer sie immer noch nicht kennt,
der hat fünf Jahre lang gepennt.

Sollt’ ich hier übertrieben haben,
mag man sich an der Hoffnung laben,
dass, was nicht ist, noch werden kann.
Ab heute fängt die Zukunft an.
Die soll dem Blatte Gutes bringen
und allen, die sein Loblied singen.
An diesem Wunsche halt ich fest:
Glück auf zum fünften Wiegenfest.

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