Für mich bedeutet Heimat …

Fünf Annäherungen an ein Gefühl von Geborgenheit, Sehnsucht, Verlust und Hoffnung auf Ankunft

Heimat ist ein Spaziergang durch eine Straße, die mich kennt und die ich kenne, wo mich alle jeden Tag mit ­meinem Namen grüßen; eine Straße, deren ­Steine mich vermissen, wenn ich nicht da bin.

Sie ist ein großer Olivenbaum, der an meine Hand gewöhnt ist, dem ich Wasser gebe und dessen Oliven ich jeden Herbst pflücke.

Sie ist das Lächeln meiner Mutter, wenn sie morgens die Musik von Fayros hört, und mein Lächeln, wenn ich vor der Arbeit ihr Gesicht sehe, und ihre Tränen, wenn sie meine Traurigkeit spürt.

Sie ist der Ort, an dem Freunde meinen Sorgen zuhören, meine Geburtstage feiern und mir ihre Geheimnisse erzählen.

Sie ist der Tisch, den ich mit meinen Geschwistern teile, mit all meinem Geld, Erfolg, Scheitern, Verlust und Glück.

Sie ist ein Fenster, durch das ich meine erste Liebe erblickte und das ich jede Nacht mit tausend Erinnerungen schloss.

Heimat bedeutet, keine Angst vor Einsamkeit zu haben, denn zwischen allen Häusern gibt es einen Ort, an dem ich ruhen kann.

Sie ist eine Schule, in der ich gewachsen bin, eine Universität, in der ich studiert habe, ein Garten, der mir meine erste Blume schenkte, und ein Friedhof, auf dem der Körper meines Vaters begraben liegt.

Meine Heimat ist eine Träne in meinem Auge, wenn ich ihren Namen höre, wenn ich sehe, wie ihre Menschen täglich getötet werden, und wenn ich die Geräusche seiner Zertrümmerung höre.   

Meine Heimat ist eine Wunde, die für immer in meinem Herzen bleibt. Erinnerungen, die nicht vergessen werden können. Und Tage, die nicht wieder kommen.

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